Industrie 4.0 unter Tage: Wie man Fördersysteme intelligent macht
Wenn man an Industrie 4.0 denkt, denkt man an Maschinenparks, die sich via App steuern lassen, glänzende Roboterarme und die intelligente Vernetzung von Mensch und Maschine. Abseits vollautomatischer Produktionsstraßen finden digitale Lösungen aber auch immer mehr Anwendung.
Auch Unternehmen, die sich in ihren Produkten und Leistungen bis dato nicht mit der Digitalisierung auseinandersetzen mussten, geraten z.B. durch Covid-19 oder umweltbezogene Faktoren heute in den Zugzwang. Wie man frühzeitig intelligente, elektronische Lösungen findet und sich den Fortschritt anderer Industrien zunutze macht, zeigt die REMA TIP TOP. Gemeinsam arbeiten wir an Projekten, die die Arbeit von morgen umweltbewusster, effizienter und auch sicherer machen.
Zuerst einmal: Wer ist die REMA TIP TOP?
Was vor fast 100 Jahren mit der Produktion von Reifenpflastern begann, ist heute eins der führenden Unternehmen in den Bereichen Material Processing, Surface Protection und Automotive. Dabei bietet die REMA TIP TOP Leistungen und Produkte für viele industrielle Branchen an, von Metall- und Maschinenbau bis hin zur Lebensmittelindustrie. Rund 8.000 Mitarbeiter, verteilt auf gut 180 Niederlassungen weltweit, kümmern sich um die verschiedensten Leistungen und Produkte für Industrieunternehmen.
So bietet die REMA TIP TOP auch Lösungen für den Bereich Minen- und Bergbau. Eine Industrie, die man im ersten Augenblick vielleicht nicht mit intelligenten und vernetzten Produktionen in Verbindung bringen würde. Vielmehr assoziiert man damit eine schwierige und auch gefährliche Arbeit, die immer mal wieder durch Unglücke auf sich aufmerksam macht. Und gerade hier bietet Industrie 4.0 eine Chance, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und effizienter zu gestalten.
Die Arbeit mit dem Werkstoff Gummi hat bei der REMA TIP TOP eine lange Tradition, schließlich liegen die Anfänge in Reifenflicksets. Wie Thomas Moser, Leiter der Produktentwicklung, sagt, ist Gummi erstmal ein einfaches Produkt was die Elektronik angeht. Mit dem Trend zur Digitalisierung und Automatisierung stellt sich zwangläufig die Frage, wie man die eigenen Produkte anpassen soll. Wie macht man ein vermeintlich einfaches Produkt intelligent?
Mit der Überlegung folgt der Sprung ins kalte Wasser. Aber eine 1-zu-1-Übertragung aus anderen Industrien stellte sich als schwierig heraus. Die Kunden der REMA TIP TOP sind weltweit verteilt und Geräte für den Bergbau müssen besonders robust und nicht anfällig für Dreck und Feuchtigkeit sein. „Wir mussten viele Geräte von Grund auf neu entwickeln. Die Technik war zwar vorhanden, aber für unsere Bereiche nicht anwendbar. Was in einem Labor oder eine Werkshalle wunderbar funktioniert, ist unter realen Bedingungen oft nicht brauchbar. Zum Beispiel im Dschungel mit viel Staub und Regen“, so Moser.
Die elektronische Anpassung von Förderbändern
Eines der ersten Projekte in dem Zusammenhang war die Optimierung von Fördersystemen in Minen. Um Fördersysteme für Schüttgut im Minen- und Bergbau langlebiger und effizienter zu gestalten, sollten die Förderbänder elektronisch überprüft werden. Denn die Förderbänder sind in der Regel rund um die Uhr im Betrieb, im Idealfall 365 Tage im Jahr. Jeder Stillstand kostet den Betreibern Geld, ganz abgesehen von den gefährlichen Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter. Mit einer Anpassung der Förderbänder wäre es nicht mehr nötig Prozesse und Zustände direkt vor Ort zu überprüfen. Vielmehr könnte man ganz einfach von jedem Punkt weltweit über eine Software auf die Anlagen zugreifen. Gerade in Zeiten von Lockdowns, Quarantänen und einem starken kollektiven Umweltbewusstsein ein riesiger Vorteil. Denn man kann nicht immer direkt vor Ort sein – und muss man auch nicht mehr.
In Lösungen denken, nicht in Dienstleistungen
Um die erste Entwicklung von Geräten kümmerten sich kleine Firmen direkt vor Ort, zum Beispiel in Südafrika oder Kanada. Denn sie konnten für die jeweilige Umgebung die Anforderungen am besten einschätzen. Doch in der Serienfertigung reicht die Qualität vor Ort meist nicht aus. Für die REMA TIP TOP musste also jemand in Europa her, der eine Gesamtlösung bietet, nicht nur reine Dienstleistungen. „Nur mit den Platinen wäre ich nicht glücklich geworden, ich brauchte jemanden, der mit uns zusammen die Entwicklung hin zur Serienreife vornimmt, das Gerät zusammenbaut, testet und die Verantwortung übernimmt“, so Moser.
A+B Electronic unterstützt auf dem Weg zur Smart Factory
Auch wir als A+B Electronic konnten uns in der Zusammenarbeit weiterentwickeln, aber dafür sorgt der Kontakt zu Thomas Moser fast automatisch – „Ich verlange jedes Mal ein bisschen mehr als Sie können“, sagt er selbst dazu. Im Zusammenhang mit Industrie 4.0 und Smart Factories wird es auch in Zukunft immer wichtiger, nicht in einzelnen Dienstleistungen, sondern in Gesamtlösungen zu denken. Ein Produkt und seine Komponenten mitdenken, Lösungen finden, anstatt nur die Probleme zu sehen. Dann können sich die Resultate am Ende auch sehen lassen und man kann kurzfristig besser auf Probleme wie z.B. aktuelle Lieferengpässe reagieren.
Die REMA TIP TOP hat es geschafft aus einem vermeintlich einfachen Produkt wie Gummi ein intelligentes, vernetztes System zu entwickeln und sich so einen Vorteil zu sichern. Ein gutes Beispiel für Industrie 4.0 und für die heutigen Möglichkeiten im Maschinenbau.
„Wir brauchen intelligente Ansätze und intelligente Geräte. Dafür müssen wir unsere Geräte mit der passenden Elektronik ausstatten. So können wir die Arbeit sicherer machen und gleichzeitig die Effizienz steigern.“
Thomas Moser
Leiter Produktentwicklung
REMA TIP TOP
Sie haben Produkte oder Leistungen, die Sie mithilfe von elektronischen Komponenten intelligenter gestalten möchten? Dann sprechen Sie uns an, wir unterstützen Sie in der Entwicklung, Fertigung und Logistik.